Amt für Betrieb Nationalstrassen
icon afbn scroll top initial icon afbn scroll top end
nach oben
Strassentunnel

Der Gotthard ist das Herzstück der Schweizer Nationalstrasse A2 von Basel nach Chiasso und die kürzeste europäische Autobahnverbindung zwischen Hamburg und Sizilien.

Ico Tunnel

Strassentunnel

Lage und Bedeutung

Die Gotthard-Passage als Verbindung zwischen Nord und Süd

Italien und Nordwesteuropa sind bedeutende Wirtschafts- und Siedlungsräume in Europa. Im Süden ist Italien das führende Industrie- und Landwirtschaftsland des Mittelmeergebiets. Im Nordwesten nehmen die Industrieländer Deutschland, Frankreich, England, Skandinavien und die Benelux-Staaten eine zentrale Rolle ein.

Zwischen diesen beiden grossen Wirtschaftsräumen gibt es einen regen Austausch an Rohstoffen, Industrieprodukten, Nahrungsmitteln und vielem mehr. Jahr für Jahr suchen aber auch Millionen von Menschen aus dem Norden im Süden Ruhe und Erholung.

Aus Wirtschaft und Tourismus entsteht so ein starker Verkehrsstrom zwischen Nord und Süd. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Schweiz als Transitland zwischen den beiden Zentren und speziell der Gotthard als kürzeste Nord-Süd-Verbindung im europäischen Alpenbogen.

Der am 5. September 1980 eröffnete, 16.9 km lange Strassentunnel durch den Gotthard ist einer der längsten Strassentunnel der Welt. Er verläuft parallel zum bereits 1882 eröffneten Gotthard-Eisenbahntunnel.

Ein paar Zahlen

Baubeginn: Juli 1969

Eröffnung: 5. September 1980

Gesamte Tunnellänge: 16'942 m

Portal Nord Göschenen UR: 1'080.27 m.ü.M.

Portal Süd Airolo TI: 1'145.57 m.ü.M.

Tunnelröhre

Bergmännisch erstellte Tunnellänge: 16'322 m (geradlinige Verbindung: 15'455 m)
Auslenkung nach Westen: maximal 2'400 m
4 Kurven mit 2'000 m Radius
Einfahrtskurven bei den Portalen mit Radius 700 bis 750 m

Portal Airolo bis Losgrenze: 9'515 m
Portal Göschenen bis Losgrenze: 6'807 m

Gefälle Teil Süd: 3 Promille
Gefälle Teil Nord: 14 und 6 Promille

Vertikaler Ausrundungsradius: 20'000 m

Ausstellbuchten:
Westseite (Fahrtrichtung Süd): 12x30 m Länge und 10x40 m Länge
Ostseite (Fahrtrichtung Nord): 11x40 m Länge

Vortunnel

Vor dem Portal Nord geschlossene Lawinenschutzgalerie: Länge 620 m

Normalprofil

Fahrraumbreite: 7.80 m
Lichte Höhe: 4.50 m
Einseitiges Quergefälle nach Osten: 2 %
Seitliche Bankette je 1.10 m, davon 70 cm Gehweg
Vorgestellte Wandplatten als seitlicher Abschluss des Fahrraumes
Gesamte Breite des Profils: 10 m

Ausbruchquerschnitt Los Nord: 69-86 m2, im Bereich des Mesozoikums 130 m2
Ausbruchquerschnitt Los Süd: 83-96 m2, im Bereich des Paragneises 110 m2
Das Tunnelgewölbe ist betoniert und weist alle 8 m Blockfugen auf.

Unter den seitlichen Gehwegen befinden sich die Kabel der Energieversorgung sowie der Verkehrs- und Tunnelsteuerung. Im Zwischenraum zwischen Tunnelauskleidung und Verkleidungswand aus vorfabrizierten Elementen sind die sekundären Frischluftkanäle und Telecom-Transitkabel untergebracht.

Sicherheit

Der Gotthard-Strassentunnel ist nur zweispurig und wird im Gegenverkehr befahren. Deshalb besteht im Tunnel striktes Überholverbot. Verkehrstechnische Anlagen helfen mit, den Verkehrsfluss nach Möglichkeit zu gewährleisten und erlauben ein sofortiges Eingreifen der Hilfsorgane. Das Dosiersystem, seit 2002 gesetzlich verankert und in Betrieb, beschränkt die Fahrzeuge pro Stunde und Richtung. Das Verkehrsregime lässt höchstens 1000 Personenwagen und 60 bis maximal 150 Lastwagen pro Stunde und Richtung zu. Das Dosiersystem stellt sicher, dass zwischen den einzelnen Lastwagen ein genügend grosser Abstand besteht. Seit dieses Tropfenzählsystem eingeführt wurde, sind die Unfallzahlen generell rückläufig. Insbesondere ist die Anzahl von Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und getöteten Personen massiv zurück gegangen.

Der Tunnelfahrraum wird mittels Kameras ständig überwacht. Der Empfang von Radio SRF, Rete Uno und Radio Central ist auf den im Tunnel angezeigten Frequenzen sowie über DAB+ sichergestellt. Die Programme können im Notfall durch die Polizei unterbrochen werden um wichtige Mitteilungen an die Fahrzeuglenkerinnen und -lenker zu senden (wer mit einer Freisprechanlage telefoniert, erhält keine Mitteilungen der Polizei). Alle 20 Minuten wird eine Durchsage via Radiofrequenz mit den wichtigsten Verhaltensinformationen eingespielt, sodass alle sich im Tunnel befindenden Verkehrsteilnehmenden diese zumindest einmal erhalten.

Einrichtung
  • Zwei durchgehende Lichtbänder sorgen für die Beleuchtung des Fahrraumes.
  • Auch bei Stromausfall wird es auf der Fahrbahn nicht dunkel: jede zehnte Leuchte ist an ein separates Notstromnetz angeschlossen.
  • Im Brandfall schaltet sich automatisch eine spezielle Brandnotbeleuchtung ein, die in Abständen von 40 m auf 80 cm Höhe angebracht ist.
  • In Notsituationen dürfen die Fahrzeuge in den Ausstellnischen angehalten werden. Nischen befinden sich alle 1.5 km an der Ostseite (Fahrtrichtung Nord) und alle 750 m an der Westseite (Fahrtrichtung Süd).
  • Die Verkehrsteilnehmenden können im Notfall an den SOS-Stationen (alle 125m) mit der Notruftaste direkt Kontakt mit der Kommandozentrale aufnehmen. Wird die Notruftaste gedrückt, wird dies in der Kommandozentrale angezeigt.
  • An den SOS-Stationen stehen Handfeuerlöscher zur Verfügung. Werden sie aus der Halterung gezogen, wird Alarm ausgelöst. Die Kameras im betroffenen Abschnitt werden auf den Monitoren im Kommandoraum aufgeschaltet.
  • Im Tunnel stehen alle 250 m separat belüftete Schutzräume zur Verfügung, die den Haupttunnel mit dem Sicherheitsstollen verbinden. In Notsituationen können sich die Verkehrsteilnehmenden in diesen Räumen in Sicherheit bringen.
  • Die Evakuation der Schutzräume geschieht durch den Sicherheitsstollen oder durch den Fahrraum, sobald sich die Situation wieder normalisiert hat. Die Notsuchenden bleiben in den Schutzräumen bis sie abgeholt werden.
So verhalten Sie sich richtig

Auf der Tunnelzufahrt

  • Kraftstoffmenge überprüfen
  • Verkehrssignale im Vorfeld des Tunnels beachten

Bei der Einfahrt

  • Abblendlicht einschalten
  • Sonnenbrille abnehmen
  • Abstand halten (Personenwagen und Motorräder 50 m, LKW und Bus 150 m)
  • Radio einschalten und angegebene Radiosender hören (wer mit einer Freisprechanlage telefoniert erhält keine Meldungen der Polizei)
  • Verkehrssignale beachten
  • auf keinen Fall überholen
  • im Tunnel nicht wenden und nicht rückwärts fahren

Bei Stau

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Am rechten Tunnelrand anhalten
  • Abstand zum vorderen Fahrzeug halten, auch im Stillstand
  • Motor abstellen
  • Im Fahrzeug bleiben
  • Verkehrsnachrichten im Radio hören (wer mit einer Freisprechanlage telefoniert erhält keine Meldungen der Polizei)
  • Niemals überholen, wenden oder rückwärts fahren
  • Anweisungen des Tunnelpersonals oder der Verkehrssignale folgen

Bei Panne

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Wenn möglich in eine Nische oder Haltebucht einfahren, sonst seitwärts rechts am Fahrbahnrand anhalten
  • Motor abstellen und Schlüssel im Zündschloss belassen
  • Fahrzeug verlassen
  • Die nächste SOS-Station aufsuchen und die Zentrale alarmieren
  • Auf das Entpannungsfahrzeug warten

Bei Unfall

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Wenn möglich in eine Nische oder Haltebucht fahren, sonst seitwärts rechts am Fahrbahnrand anhalten
  • Motor abstellen und Schlüssel im Zündschloss belassen
  • Fahrzeug verlassen
  • Erste Hilfe leisten wenn nötig und möglich
  • Die nächste SOS-Station aufsuchen und die Zentrale alarmieren

Bei Brand

  • Wenn möglich Fahrzeug aus dem Tunnel herausfahren
  • Wenn nicht mehr möglich: mit sicherem Abstand am rechten Fahrbahnrand anhalten
  • Warnblinker einschalten
  • Schlüssel im Zündschloss belassen, Fahrzeug unverzüglich verlassen und den nächsten Schutzraum aufsuchen
  • Türe schliessen
  • Zentrale alarmieren und im Schutzraum auf weitere Anweisungen warten
  • Erste Hilfe leisten wenn nötig und möglich
  • Durchsagen und Anweisungen befolgen

Nicht betroffene Verkehrsteilnehmende

  • Niemals überholen, wenden oder rückwärts fahren
  • Abstand halten
  • Warnblinker einschalten
  • Bei Rauch oder Feuer: Schlüssel im Zündschloss belassen, Fahrzeug unverzüglich verlassen und sofort einen Schutzraum aufsuchen
  • Durchsagen und Anweisungen befolgen.
Signalisation der Fluchtwege

Die Sicherheit auf dem Strassennetz ist für die zuständigen Behörden und Betreiber ein ständiges Anliegen. Ein wichtiges Element ist die klare und eindeutige Erkennung der Sicherheitseinrichtungen.

Die Signalisation der Fluchtwege besteht aus dem Signal «Distanz zu den Notausgängen» und dem Signal «Notausgang» sowie den grünen Balken beim Notausgang.

Die Notausgänge spielen im Falle eines Brandes eine entscheidende Rolle. Die Signalisation der Fluchtwege erleichtert die Selbstrettung der betroffenen Menschen durch das Auffinden der Notausgänge auch bei schlechter Sicht.

Fluchtwegsignalisation fluoriszierend
Notausgang
Fluchtwegsignalisation

Anlagen und Technik

Der Gotthard-Strassentunnel wird rund um die Uhr mit Hilfe umfangreicher technischer Systeme überwacht, damit jederzeit eine sichere Durchfahrt gewährleistet ist.

Die Betriebsleitzentrale im Werkhof Flüelen ist über Tunnelfunk oder Telefon jederzeit erreichbar. Für die Wartung der Anlagen sind spezialisierte Fachleute verantwortlich.

Der Gotthard-Strassentunnel unterquert auf 1'100 m.ü.M. das Gotthard-Massiv mit dem Monte Prosa (2'680 m.ü.M.) Die vier oberirdischen Lüftungsbauwerke folgen der Linienführung der Passstrasse (Passhöhe 2'108.50 m.ü.M.) Eine leistungsfähige Lüftungsanlage gehört zu den wichtigsten technischen Einrichtungen in Strassentunnels. Automatische Schalt- und Steuereinrichtungen sorgen dafür, dass stets die richtige Luftmenge durch die Zuluft- und Abluftventilatoren eingeblasen und abgesaugt wird. Die Sicherheitsstollen und Schutzräume werden separat belüftet. Luftüberdruck verhindert das Eindringen der Abluft vom Fahrraum.

Linienführung

Der Gotthard-Strassentunnel beschreibt gegenüber der geraden Verbindungslinie Airolo–Göschenen einen deutlichen Bogen nach Westen aus folgenden Gründen:

Da für die Belüftung des Tunnels Schächte nötig sind, erwies es sich als wirtschaftlich vorteilhaft, die Tunnelachse annähernd an die Talfurche der Gotthardreuss zu legen, und sie somit gegen Westen auszulenken. Es lohnte sich, einen etwas längeren Tunnel zu erstellen, dafür aber kürzere und von der bestehenden Gotthard-Passstrasse aus zugängliche Schächte zu erhalten. Ausserdem hatte man durch Bohrungen und seismische Messungen festgestellt, dass unter dem Talboden von Andermatt das Felsbett ein übertiefes Becken bildet, das ungefähr bis auf das Niveau des bestehenden Bahntunnels hinunterreicht.

Linienführung

Durch die Verlegung der Tunnelachse nach Westen konnte die in Richtung Hospental ansteigende Sohle des Urserenkolkes mit Sicherheit unterfahren werden und man traf längs der Tunnelachse bessere Felsverhältnisse an. Zusätzlich ergaben sich durch die Auslenkung nach Westen leichte Kurven, was zusammen mit zwei Gefällsbrüchen eine willkommene Durchbrechung der Monotonie der langen Tunneldurchfahrt bringt.

Das Längenprofil der Gebirgsüberdeckung ist nicht symmetrisch. Der Gotthardpass mit der grössten Überdeckung liegt im südlichen Abschnitt. Im Norden hingegen ist die Überdeckung über eine längere Strecke zwischen Göschenen und Hospental geringer. Damit ergaben sich unterschiedliche Längen für die Lüftungsabschnitte.

Längsprofil
Anlagen

Entwässerung

Nebenrigole auf der Westseite durchgehend 30 cm Tiefe.
Hauptrigole auf der Ostseite: Los Nord 50 cm Tiefe, Los Süd auf Grund des mutmasslichen Wasseranfalles 50 bis 85 cm.

Lüftungskanäle

Die Lüftungskanäle befinden sich über dem Tunnelfahrraum. Die Trennwand unterteilt den Frischluftkanal (Ostseite) vom Abluftkanal (Westseite).

Los Nord: Göschenen-Guspisbach Zuluftkanal 7.3 m2, Abluftkanal 5.7 m2
Los Süd: Guspisbach-Airolo Zuluftkanal 13.5 m2, Abluftkanal 10.5 m2

Die Lüftungsabschnitte sind im südlichen Teil des Tunnels länger als im Norden. Das bedingt im Südteil grössere Luftkanäle und damit auch einen grösseren Tunnelquerschnitt.

Die Frischluft wird von den beiden Portalen und von vier Schächten aus durch den in der Tunnelkalotte angeordneten Frischluftkanal in den Verkehrsraum eingeblasen. Im danebenliegenden Abluftkanal wird die verbrauchte Luft abgeführt.

Querlüftung: sowohl die Zuluftventilatoren wie auch die Abluftventilatoren sind in Betrieb. Der Lufteintritt erfolgt damit im gleichen Bereich wie der Luftaustritt. Dadurch werden Längsströmungen vermieden.

Unterirdische Lüftungszentrale

Bei den beiden Portalen sowie am Fuss jedes Schachtes ist eine Lüftungszentrale angeordnet, in welcher die Zuluft- und Abluftventilatoren für die anschliessenden Lüftungsabschnitte installiert sind.

Bei den Lüftungszentralen (Länge: ca. 50 m, Querschnitt: 140-160 m2) handelt es sich nicht um unabhängige Kavernen, sondern um Ausweitungen der Tunnelröhre, in welchen neben den Ventilatoren auch alle erforderlichen Räumlichkeiten für die Stromversorgung und -verteilung, Steuerung, Überwachung usw. untergebracht sind. Diese Disposition hat sich ergeben, da es sich aus lüftungstechnischen Gründen (möglichst kleine Druckverluste) als vorteilhaft erwies, die Axialventilatoren direkt in die über dem Verkehrsraum liegenden Luftkanäle einzubauen und nicht in unabhängigen Zentralen unterzubringen.

Der Ein- und Ausbau der Ventilatoren erfolgt mit Spezialfahrzeugen direkt vom Fahrraum aus.

Die Profilerweiterung für die Lüftungszentrale erstreckt sich über die gesamte Länge der Ausstellbucht, die jeweils im Bereich der Zentrale im Fahrraum angeordnet ist.

Portalzentrale Göschenen (LGO):

Lüftungsabschnitt Vortunnel:
2 Abluftventilatoren mit je 166 m3/s
Lüftungsabschnitt LGO-LBA: Länge: 1'279 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s

Lüftungszentrale Bäzberg (LBA):

Lüftungsabschnitt LBA-LGO: Länge: 1'279 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s
Lüftungsabschnitt LBA-LHO: Länge: 1'279 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s

Lüftungszentrale Hospental (LHO):

Lüftungsabschnitt LHO-LBA: Länge: 1'279 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 166 m3/s
Lüftungsabschnitt LHO-LGU: Länge: 1'579 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 208 m3/s

Lüftungszentrale Guspisbach (LGU):

Lüftungsabschnitt LGU-LHO: Länge: 1'597 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 208 m3/s
Lüftungsabschnitt LGU-LMO: Länge: 2'829 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 368 m3/s

Lüftungszentrale Motto di Dentro (LMO):

Lüftungsabschnitt LMO-LGU: Länge: 2'829 m
1 Zuluft- und 1 Abluftventilator mit je 368 m3/s

Portalzentrale Airolo (LAI):

Lüftungsabschnitt LAI-LMO: Länge: 2'354 m
1 Zuluftventilator mit 306 m3/s, 2 Abluftventilatoren mit je 150 m3/s

Lüftungsschächte

Bäzberg: Schrägschacht mit einer Neigung von 84 %, Höhe 330 m, Länge 513 m, Durchmesser 5.90 m

Hospental: Vertikalschacht. Höhe 303 m, Durchmesser 5.60 m

Guspisbach: Vertikalschacht. Höhe 522 m, Durchmesser 6.65 m

Motto di Dentro: Schrägschacht mit einer Neigung von 80 %. Höhe 543 m, Länge 870 m, Durchmesser 5.75 m

Jeder Schacht ist durch eine Trennwand in zwei Luftkanäle unterteilt, wovon der eine für die Zuleitung der Frischluft, der andere für die Ableitung der Abluft bestimmt ist.

Die Lüftungsschächte sind über Tag durch die Schachtkopfbauwerke mit Frischlufteinlass und Abluftkamin zugeschlossen.

Sicherheitsstollen

Gesamtlänge: 16.942 km
Querschnitt im Los Nord: 7.5-10 m2
Querschnitt im Los Süd: 7.5-9 m2
Breite 2.60 bis 3.20 m
Höhe 2.60 m bis 3.10 m

Der Sicherheitsstollen ist beleuchtet und kann mit Kleinfahrzeugen befahren werden.

Mit Ausnahme der Betonsohle und Abschnitten in schwierigen geologischen Verhältnissen ist der Sicherheitsstollen unverkleidet.

Der Sicherheitsstollen liegt auf der Ostseite im Abstand von 30 m. Er ist mit dem Haupttunnel alle 250 m durch Schutzräume verbunden.

Der Sicherheitsstollen und die Schutzräume weisen eine von der Tunnelventilation unabhängige Lüftung auf, aus Sicherheitsgründen wird ein Überdruck gegenüber dem Fahrraum aufrecht erhalten. Bei Feuer im Fahrraum kann somit Rauch oder Brandgase nicht in die Schutzräume und Sicherheitsstollen eindringen.

Schutzräume

Verbindung zwischen dem Haupttunnel und dem Sicherheitsstollen.
Abstand: 250 m
Länge: 20 m
Querschnitt: ca. 20 m2

Platz für 50 Personen

Schutzräume
Hinweise in den Schutzräumen
Sicherheitsstollen
Geologie

Der Gotthard-Strassentunnel durchfährt zwischen Göschenen und Airolo den Südteil des Aaremassives, die Urserenzone und die kristallinen Serien des Gotthardmassives.

Beim Portal Göschenen stehen auf rund 160 m Länge Lockergesteine an: Ausbruchmaterial des Gotthard-Bahntunnels, Gehängeschutt und Bergsturzmaterial. Anschliessend folgt eine Strecke im Aaregranit, dem zentralen Granitkörper des Aarmassives. Anschliessend durchstösst der Tunnel die südliche Gneiszone, die mit scharfem Übergang an die Sedimentserie der Urserenzone anschliesst. Hier sind ältere Gesteine anzutreffen: Kalke, Kalkschiefer, Marmore und Tonschiefer aus dem Jura, sowie Rauhwacke, Dolomite und Schiefer der Trias, schliesslich Schiefer, sandige Schiefer und Sandsteine, welche dem Permokarbon zugeordnet werden.

Anschliessend folgt die kristalline Hülle des Gotthardmassivs mit den Serizitschiefern im Bereich des Lüftungsschachtes Hospental, danach die Paragneise, die Strecke der Gamsbodengranitgneise mit nochmaliger Einlagerung eines Paragneisbandes und schliesslich, im Bereich des Südportales, die Soresciagneise, die stark wasserführenden Formationen der Tremolaschiefer. Im Portalbereich Airolo wurde der Tunnel in den bautechnisch ungünstigen Triasformationen im Tagbau erstellt.

Geologie Querschnitt